Röhrichtentwicklung im Biotop Hasloch an der Bundeswasserstraße Main (Bayern)
Leistungen
- Biotopkartierung und Erfassung des Arteninventars
- Einschätzung der floristischen Wertigkeit
- Vegetationskundliche Untersuchung und Dokumentation der Röhrichtentwicklung
- Pflanzensoziologische Untersuchungen und Erfassung von Zonationsmustern
- Bodenkundliche Untersuchungen
- Abschätzung der Entwicklung von Röhrichten bei Durchführung von Gehölzrückschnitten
- Luftbildbefliegung des Mainabschnittes
- Ableitung von Unterhaltungsmaßnahmen unter Beachtung ökologischer Belange
Laufzeit
1999 bis 2011
Auftraggeber
Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz
Veröffentlichung
Detlef Wahl, Andreas Sundermeier und Bernd Wolters: Röhrichtentwicklung am Main bei Hasloch, Limnologie aktuell, Bd.13, April 2011
Hintergrund
Als Ersatzmaßnahme für eine Uferrücknahme im Rahmen des Mainausbaus wurde 1998 auf einer ca. 3,7 ha großen, ehemals als Grünland genutzten Fläche eine Uferstrukturierung vorgenommen. Dabei wurde ein parallel zum Main verlaufender Still- und Flachwasserbereich (Flutmulde) abgegraben, der zwei Durchlässe zum Main besitzt. Zur Abpufferung des Wellenschlages wurden uferparallele Steinschüttungen (Parallelwerke) im Bereich der beiden Durchlässe zum Main angelegt. Um den Biotop vor externen Beeinträchtigungen zu schützen, wurden am nördlichen Rand der Fläche dichte Gehölzpflanzungen durchgeführt.
An den Ufern des neu angelegten Gewässers war die Entwicklung von Röhricht gewünscht. Nach Fertigstellung der Baumaßnahme entwickelte sich dort aber spontan ein sehr dichter Erlenbewuchs, der erste Initialstadien des Röhrichts unterdrückte. Um den Arbeitsaufwand und die Erfolgsaussichten zu Etablierung von Röhricht abzuschätzen, wurde durch die Bundesanstalt für Gewässerkunde ein Monitoringprogramm aufgelegt, das neben der Entwicklung der Gesamtfläche insbesondere die Röhrichtentwicklung an den Ufern der Flutmulde zum Inhalt hatte.
Besonderheiten
Als Grundlage für das Monitoring wurden im östlichen Teil der neu angelegten Flutmulde neun Dauerbeobachtungsflächen eingemessen. Die Flächen am südlichen Ufer wurden der freien Sukzession überlassen, in den Flächen am nördlichen Ufer wurden die Gehölze einmal jährlich durch Mitarbeiter des Außenbezirks Hasloch zurückgeschnitten.
In den Dauerbeobachtungsflächen wurde einerseits die Entwicklung ausgewählter Arten (Zielarten) herangezogen, andererseits das Verhalten ökologischer Artengruppen analysiert. Bei der Einschätzung der durchgeführten Pflegemaßnahmen auf die Gehölz- und Röhrichtentwicklung mussten neben der Auswertung der vegetationskundlichen Daten weitere Faktoren wie unterschiedliche Neigungen der Uferböschungen, die Zeitpunkte der Gehölzrückschnitte, die seit 2003 zu beobachtende Infektion von Schwarz-Erlen durch Phytophthora und die nicht unerheblichen Fraßschäden durch den Biber berücksichtigt werden. Eine abschließende Begutachtung zur weiteren Entwicklung der Fläche wurde 2011 durchgeführt.